Veröffentlicht: November 2019

Durch die Verbreitung von Smartphones hat sich die Benutzerfreundlichkeit von Apps für den Anwender stark verbessert. Regelmäßige Updates und Verbesserungen der Lieblings-App sind fester Bestandteil dieses Prozesses und damit auch in den Erwartungen der Nutzer verankert. Die User Experience (UX) ist in den meisten Fällen bei privat genutzten Apps deutlich besser als in Unternehmenssoftware, was zu hohen Erwartungen bei den Nutzern führt.

Bei vielen Anwendungen im Bereich Unternehmenssoftware handelt es sich um Bestandslösungen, die aufgrund ihrer hohen Komplexität und Systemabhängigkeiten nicht einfach abgelöst oder modernisiert werden können. Häufig werden die in die Jahre gekommenen Altsysteme stetig erweitert, wobei mit jeder Ausbaustufe die UX leidet. In vielen Fällen gibt es noch weitere branchenspezifische Hürden: Durch komplexe Zertifizierungsprozesse, beispielsweise in der Medizintechnik, wird immer wieder auf Out-of-Date-Lösungen zurückgegriffen, die ein modernes Design durch alte Renderingmöglichkeiten gar nicht unterstützen können. Die Automobilindustrie steht vor ähnlichen Problemen. Komplexe Funktionen werden dort oft von verschiedenen Fachbereichen entwickelt und zeitversetzt implementiert. Hierdurch fehlen die Zusammenhänge untereinander, welche das Updaten oder Austauschen zu einer großen Herausforderung machen.

Die Folgen dieser Vorgehensweise liegen auf der Hand: Es existiert eine Vielzahl von Insellösungen, die in sich geschlossen sind und ihren Einsatzzweck erfüllen. Sie sind jedoch häufig so komplex und individuell zugeschnitten, dass sie an kein anderes System angedockt werden können und sich auch das Herauslösen und Integrieren von Inhalten und Informationen als schwierig erweist. Zudem werden „All-in-One-Lösungen“ betrieben, die beispielsweise in mobilen Apps, ähnlich einem Kartenhaus, nach dem Anbauprinzip weiterentwickelt und nach und nach auf kleine Benutzergruppen oder womöglich einzelne Anwender zugeschnitten werden. Diese aufwendigen „Balkonlösungen“ sind meist nach einer gewissen Zeit- und Einsatzspanne nicht mehr migrationsfähig, geschweige denn vernünftig zu warten. Um die problemlose Bedienung der Anwendung zu gewährleisten, werden umfangreiche Anleitungen und kostenintensive Schulungen notwendig. Die hohe Komplexität führt bei den Nutzern, die privat eine bessere UX gewohnt sind, dazu, dass sie ungern mit den bereitgestellten Anwendungen arbeiten. Eine Vereinfachung oder Neuimplementierung von Systemen, welche häufig großen Anklang in Beratungsgesprächen mit den Projektteams findet, scheitert häufig an Kosten-Nutzen-Faktoren. Da es beim Aufsetzen eines Systems mit zeitgemäßer User Experience und User Interfaces temporär immer wieder zu Arbeitspausen und aufwendigen Prozessumgestaltungen kommen kann, stellt sich die Weiterführung der Altsysteme unter reiner Betrachtung der Zahlen meist besser da. Um diese Probleme zu umgehen, bietet unsere Digital-Transformation-Abteilung mehrere Lösungswege an, von denen im Folgenden zwei präsentiert werden.

Experten-Review

  • Wird von ein bis zwei zertifizierten UX-Experten durchgeführt (UXQB® Certified Professional for Usability and User Experience).
  • Aufwand: ab 5 Personentagen
  • Methodische Verfahren wie z. B.:
    1. Evaluation nach DIN EN ISO 9241-110: Eine Bewertung durch die sieben Dialogprinzipien.
    2. Kognitiver Walkthrough: UX-Experten versetzen sich in die Perspektive der Nutzer und überprüfen systematisch alle Nutzungsszenarien.
  • Review-Themen werden mit Kunden gemeinsam festgelegt.
  • Ergebnisse werden nach ihrem Schweregrad priorisiert und veranschaulicht.
  • Ergebnisse werden mit Kunden diskutiert und erneut priorisiert.
  • Best-Practice-Beispiele alternativer Apps sowie konkrete Lösungsempfehlungen und Handlungsanweisungen zur Optimierung der Usability werden gezeigt.
  • Ergebnisse werden in einem Report konsolidiert und aufbereitet.
  • Der Report liefert eine qualitative Aussage über die Usability und listet die identifizierten Schwachstellen und kritischen Nutzungsprobleme systematisch auf.
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Quick-Win-Beratung 

Mithilfe von Quick Wins kann die UX schnell gesteigert werden. Unter Quick Wins versteht man Verbesserungsvorschläge, die durch ihre Umsetzung das System nicht tiefgründig verändern und keinen hohen Entwicklungsaufwand verursachen.

Ansätze dafür findet man besonders in folgenden Bereichen:

  1. Struktur: Inhalte prüfen und in die richtige Reihenfolge sortieren oder gruppieren, um die Orientierung zu verbessern.
  2. Layout: Sichtbarkeit der UI-Elemente, richtiger Fokus, klare Icon-Sprache.
  3. Reduzierung: Kürzere Klickwege um Ergebnis zu erzielen.
  4. Konsistenz: Gleiches Verhalten der UI-Elemente und einheitliches Wording.
  5. Feedbacks: Wo diese vom User benötigt werden. Kurze, aber eindeutige Formulierungen.

UX-Review-VergleichIn zahlreichen Kundenprojekten haben wir die Erfahrung gemacht, dass es selbst innerhalb komplexester Systemlandschaften Möglichkeiten gibt, die UX für die Nutzer deutlich zu steigern. Somit kann man kurzfristig für eine höhere Motivation und Zeitersparnis sorgen, mittel- bis langfristig Prozesse vereinfachen und für einen effizienteren Austausch von Informationen sorgen. Wenn sich der User bei der Anwendung des Systems „wie daheim“ fühlt, profitieren Unternehmen auf mehreren Ebenen von dieser Erfahrung.

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